Wiedereingliederung am Arbeitsplatz

Längere Krankheitszeiten oder Ausfälle wie beispielsweise der Mutterschutz oder die Elternzeit erfordern eine Reintegration am Arbeitsplatz. Während nach der Elternzeit in der Regel nur wenige Maßnahmen erforderlich sind, kann die Wiedereingliederung am Arbeitsplatz nach einer schweren Erkrankung oder Verletzung umfassendere Maßnahmen erfordern.

Neue Arbeitstechniken, Änderungen betrieblicher Abläufe, neue Kollegen und mehr können die Rückkehrer vor eine Herausforderung stellen. Um reibungslose Abläufe zu gewährleisten und den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern, gibt es verschiedene Abläufe. Eventuell sind sogar Schulungen nötig.

Die Wiedereingliederung am Arbeitsplatz kann freiwillig nach dem Hamburger Modell erfolgen oder aber das betriebliche Eingliederungsmanagement greift. Letzteres kommt immer dann zum Tragen, wenn eine Fehlzeit von über sechs Wochen zu verzeichnen ist. Verwalte die Fehlzeiten in Deinem Unternehmen mit unserem Abwesenheitsmanagement.

Reintegration Arbeitsplatz: Modelle und Bezahlung

Das Hamburger Modell beschreibt eine stufenweise Wiedereingliederung am Arbeitsplatz. Dieses findet freiwillig statt und bedarf der Zustimmung des Arbeitgebers, des betroffenen Arbeitnehmers und der Krankenkasse. Besonders daran ist, dass diese Maßnahme beginnt, wenn der Arbeitnehmer sich noch in der Arbeitsunfähigkeit befindet. Die Wiedereingliederung am Arbeitsplatz muss vorher beantragt werden und benötigt einen gewissen Vorlauf. Während der Maßnahme zur Reintegration am Arbeitsplatz zahlt die Krankenkasse das Krankengeld wie gewohnt weiter. Folgt die Maßnahme im Anschluss an Rehabilitationsmaßnahmen, stellt die Rentenversicherung finanzielle Mittel in Form eines Übergangsgeldes bereit. Voraussetzung hierfür ist eine Frist von vier Wochen.

Wiedereingliederung am Arbeitsplatz Beispiel

Das Wiedereingliedern am Arbeitsplatz erfolgt schonend und schrittweise. Wichtig ist es, während der Wiedereingliederung keine große Belastung, kein Zeitdruck und keine schwierigen Aufgaben auf den Wiedereinsteiger einwirken.

Beispielsweise können für Angestellte in Büros in den ersten beiden Wochen je vier Arbeitsstunden eingeplant werden. In den nächsten drei Wochen, jeweils fünf Stunden in der Woche und ab der sechsten bis zur achten Woche jeweils sechs Wochenstunden. Ab der neunten Woche kann die Wochenarbeitszeit dann auf acht Stunden erhöht werden.

 

1 und 2 Woche	3, 4 und 5	6 und 8	Ab der neunten Woche
Vier Stunden	Fünf Stunden	Sechs Stunden	Acht Stunden
✅ Anwesenheit bei Meetings und Besprechungen ✅ Sammeln von Informationen betreffend neue Arbeitsprozesse ✅ Im Team mit anderen Kollegen arbeiten (eher passiv und kleine Aufgaben beitragen) ✅ In der Administration arbeiten ✅ Arbeiten von Kollegen prüfen und anschauen ❎ Keine anspruchsvolle Arbeit ❎ kein Zeitdruck ❎ nicht zu viel Arbeit	Zusätzlich zu Wochen eins und zwei: ✅ Die Arbeiten von Kollegen vervollständigen ✅ Mehr Aufgaben im Team übernehmen ✅ kleinere Aufgaben selbst übernehmen ❎ Keine anspruchsvolle Arbeit ❎ kein Zeitdruck ❎ nicht zu viel Arbeit	Zusätzlich zu vorher: ✅ größere Aufgaben können übernommen werden ✅ umfangreichere und komplexere Aufgaben sind möglich ✅ aktive Teilnahme an Meetings ❎ kein Zeitdruck ❎ nicht zu viel Arbeit	✅ Nun kann die Arbeit wieder vollständig aufgenommen werden ❎ Zeitdruck soll vermieden werden

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